Bericht des Landesvorsitzenden: „Corona hat Spuren hinterlassen“
Zweiter Tag der Landesversammlung Süddeutschland in Bamberg: Die Delegierten hatten eine Vielzahl von Anträgen zu beschließen, doch zuvor stand ein weiterer fester Bestandteil einer jeden Landesversammlung auf der Tagesordnung: Die Berichte des Landesvorstandes und des Bundesvorstandes.
Bamberg. Wenn man über die vergangenen zwei Jahre spricht, steht ein Ereignis über allen anderen Dingen: Natürlich hat sich die Corona-Pandemie auch massiv auf die Aktivitäten des Landesverbandes Süddeutschland ausgewirkt. Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk zitierte gleich zu Beginn seines Tätigkeitsberichtes den Ehrenvorsitzenden Oberst a.D. Ulrich Kirsch: „Dies ist ein wirtschaftlicher, politischer und kultureller Showstopper.“ Diesen Satz, gefallen noch ganz am Anfang der Pandemie im März vergangenen Jahres, werde er nie vergessen, sagte Stärk. In der Landesgeschäftsstelle habe man gut und schnell auf die neue Lage reagiert, erläuterte der Landesvorsitzende. „Wir sind direkt ins Homeoffice gegangen, das hat vorbildlich geklappt.“
Bei jedem Tätigkeitsbericht blickt man natürlich auch gespannt auf die Entwicklung der Mitgliederzahlen. „Natürlich hat auch hier Corona Spuren hinterlassen“, sagte Stärk. Trotz des dramatischen Einbruchs bei den Bewerberzahlen fiel der Rückgang im Mitgliederbestand relativ moderat aus. Der Landesvorsitzende weiß, woran das liegt: „Die Erfolgsquote des Außendienstes liegt immer noch bei sensationellen 85 bis 90 Prozent.“
Trotz Corona-Krise leicht zugenommen hat die Zahl der zivilen Mitglieder im Landesverband. „Die Mühlen mahlen langsam, aber wir sind da gut unterwegs“, sagte Stärk.
Doch es gilt für einen Verband nicht nur, neue Mitglieder zu gewinnen, sondern auch zufriedene Mitglieder zu halten. Wenn ein SaZ am Ende seiner Dienstzeit nicht kündigt, sondern im Verband verbleibt, ist das ein Gewinn. Stärk appellierte: „Den Mitgliederbestand zu erhalten ist Aufgabe aller Kameradschaften.“ Bei den ausscheidenden Berufssoldatinnen und Berufssoldaten bestehe weniger Anlass zur Sorge, da in den gut angenommenen Alterssicherungsseminaren des Bildungswerkes des Deutschen BundeswehrVerbandes die guten Gründe einer weiter bestehenden Mitgliedschaft vermittelt würden.
Nachdem der Landesvorsitzende auf die Arbeit in den verschiedenen Bereichen wie Betreuung und Fürsorge, Beteiligungsrechte oder Einsätze und Missionen eingegangen war, warf er noch einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft: „Wir können hoffen, dass die Jahresempfänge in diesem Jahr wieder laufen können“, sagte Stabsfeldwebel a.D. Stärk. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, so Stärk, und die Termine stehen auch schon fest. So ist der Jahresempfang Bayern für den 20. September in Feldkirchen angesetzt, der für Baden-Württemberg für den 4. Oktober in Laupheim. Stärk abschließend: „Drücken Sie uns die Daumen, dass es nicht zur Tradition wird, dass die Empfänge abgesagt werden.“ Das werden wohl nicht nur die Mitglieder des Landesverbands Süddeutschland tun, denn eine Rückkehr zu etwas mehr Normalität wünschen sich die Menschen wohl weit über die Landesverbandsgrenzen hinaus.
Anschließend ergriff der Bundesvorsitzende das Wort. Oberstleutnant André Wüstner betonte, dass sich der Verband insgesamt in der Pandemie als gut aufgestellt erwiesen habe, auch im Vergleich zu anderen Verbänden und Gewerkschaften. Dass der DBwV dort und in anderen Bereichen bestens funktioniere, liege auch an der Basisarbeit, eine klassische Aufgabe der Landesverbände, wie Wüstner betonte. Und die Basisarbeit sei im Landesverband Süddeutschland sehr gut verortet. Als Beispiel für das Wirken des Landesverbandes nannte Oberstleutnant Wüstner die vielen Gelben Schleifen, etwa in den Staatskanzleien. Wüstner bezeichnete dies als „hervorragende Arbeit des Landesverbandes“. Und weiter: „Ich bin sehr dankbar, dass hier im Landesverband Macher sind, die die Dinge in die Hand nehmen.“
Abschließend ging Wüstner auf die politischen Aktivitäten des Verbandes ein. Der Bundesvorsitzende betonte mit Blick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen, dass man überhaupt nicht wisse, was in der kommenden Legislaturperiode kommt, der Verband aber auf alles gut vorbereitet sein müsse.