Zusammenarbeit stärken
Die EUROMIL Northern Group tagt im kleinen Rahmen, um die gemeinsamen Herausforderungen in den Streitkräften zu besprechen. Auf Einladung der dänischen Centralforeningen for Stampersonel – kurz CS – besuchte eine DBwV-Delegation die dänische Hauptstadt Kopenhagen gemeinsam mit Interessensvertretern aus Belgien, Niederlanden, Schweden, Dänemark und Irland.
Die CS organisiert ziviles und militärisches Personal, mit 9000 Mitgliedern ist sie die größte Gewerkschaft der dänischen Streitkräfte. Sie vertritt die Interessen der Mitglieder und stellt sicher, dass die sozialen Rahmenbedingungen in den Streitkräften den Vereinbarungen entsprechen. Dass sie ein hohes Ansehen genießen, zeigt, dass Fagvægelsens Hovedorganisation, der dänische Gewerkschaftsbund, durch Heidi Rønne vertreten war und den sozialen Dialog mit europäischen Institutionen fördert.
Von Lösungen anderer Staaten profitieren
„In den nordeuropäischen Ländern gleichen sich zahlreiche Herausforderungen in den Streitkräften. Aus diesem Grund bietet der gemeinsame Austausch viele Vorteile und durch die Zusammenarbeit eine größere Lobby“, sagte der DBwV-Delegationsleiter Hauptmann a.D. Jörg Greiffendorf, der als EUROMIL-Vizepräsident ein Verfechter des gemeinsamen europäischen Verteidigungsgedanken ist. Wie positiv die europäische Zusammenarbeit sein kann, machte die stellvertretende Staatssekretärin für Verteidigung im dänischen Verteidigungsministerium Pernille Reuter Eriksen bei der Entwicklung einer App für Einsatzrückkehrer deutlich. Bei der Entwicklung wurde unter anderem auf die Bundeswehr-App „Coach-PTBS“ zurückgegriffen. In der Diskussionsrunde ging es um die dänische Veteranenpolitik sowie die weltweite Arbeit der UNO im Veteranenbereich.
Über die Bedeutung Interessensvertretungen in Dänemark berichtete die stellvertretende SKAF-Gewerkschaftssekretärin Tine Holst von der Verhandlungsgemeinschaft für Staats- und Kommunalangestellte. In Dänemark ist eine Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft bzw. Interessenvertretung verpflichtend, die in berufsbedingten Dachorganisationen vereint sind.
Zukunft EUROMIL
Auch über zukünftige Ziele und Ausrichtungen von EUROMIL wurde diskutiert. EUROMIL ist die Dachorganisation für militärische Interessensvertretungen sowie Gewerkschaften und verleiht den angeschlossenen europäischen Streitkräften eine Stimme auf internationaler Ebene in Fragen der dienstlichen und sozialen Bedingungen. „Die europäische Verteidigungspolitik nimmt durch die aktuelle Sicherheitslage eine besondere Position ein. Aus diesem Grund müssen wir alles daransetzen, dass militärische Kräfte aus den europäischen Ländern die gleichen sozialen und finanziellen Bedingungen im Einsatz vorfinden“, betont das langjährige DBwV-Delegationsmitglied Oberstabsfeldwebel a.D. Rudolf Schmelzer. Aus diesem Grund setzen sich die DBwV-Mitglieder auch auf der internationalen Ebene für die Menschen der Bundeswehr ein – ganz gleich ob für aktive, zivile oder ehemalige Bundeswehrangehörige.
Innerhalb der DBwV-Delegation stehen personelle Veränderungen an. So wird Hauptmann a.D. Ingo Zergiebel als ERH-Vorsitzender im DBwV-Bundesvorstand seinem Vorgänger Stabshauptmann a.D. Albrecht Kiesner bei EUROMIL folgen. Bereits neu in der Delegation sind Oberstabsfeldwebel Dieter Götz für den Landesverband Süddeutschland und Stabsfeldwebel a.D. Gabriele Raue für den Landesverband Ost.