Trauerfeier für die gefallenen Soldaten im Feldlager Masar-i-Scharif. Foto: dpa

Trauerfeier für die gefallenen Soldaten im Feldlager Masar-i-Scharif. Foto: dpa

15.04.2016
jm

Ihr Tod mahnt uns!

Vor sechs Jahren fielen vier deutsche Soldaten in Afghanistan

Berlin. Je länger es her ist, desto wichtiger ist es, dass wir uns daran erinnern. Rückblende: Am 15. April 2010 nahmen 200 deutsche, belgische, kroatische und schwedische Soldaten zusammen mit zwei Bataillonen der afghanischen Armee an der „Operation Taohid“ teil. Beim Stopp der Marschkolonne detonierte eine Sprengfalle und zerriss das „Eagle IV“-Gefechtsfahrzeug der Deutschen. Major Jörn Radloff, Hauptfeldwebel Marius Dubnicki und Stabsunteroffizier Josef Kronawitter waren auf der Stelle tot. Wenig später starb Oberstabsarzt Thomas Broer, als sein Yak mit einer Panzerfaust beschossen wurde. Blutiger Höhepunkt eines verlustreichen Monats: Nur knapp zwei Wochen zuvor, am 2. April 2010, während der sogenannten Karfreitagsgefechte, waren drei deutsche Soldaten in der Provinz Kundus gefallen.

Unser Bundesvorsitzender erinnert sich noch ganz genau an den Tag, an dem dieses schreckliche Ereignis geschah. Er war damals zusammen mit dem Bruder des gefallenen Jörn Radloff Lehrgangsteilnehmer an der Führungsakademie in Hamburg. „Unser Hörsaal war wie in Schockstarre, aber wir haben alle versucht zu helfen, wo und wie immer möglich. Dieser traurige Tag hat sich bei jedem von uns eingebrannt und wir sind in Gedanken besonders bei Jan", so Oberstleutnant André Wüstner.

Für den gesamten DBwV ist jeder dieser Tage, die mit Tod oder Verwundung zusammenhängen, ein einschneidender. Auch wenn dem Berufsverband schon Mechanismen zur Hilfestellung in der Not und ein Netzwerk an Unterstützung zur Verfügung stehen, sind immer wieder individuell neue Herausforderungen zu meistern. Und sollten Einsatzversehrte oder Hinterbliebene in Not sein, sind wir mit unserer Stiftungsfamilie da, wenn uns unsere Mitglieder brauchen.

Das verbandsinterne Band der Kameradschaft reicht vom Wohnort des Betroffenen über uns zu dem Ort, an dem Abhilfe geschaffen werden kann – ob in das Stiftungsnetzwerk, zu den jeweils Beauftragten für Hinterbliebene oder für einsatzbedingte posttraumatische Belastungsstörungen und Einsatztraumatisierte oder direkt in die Spitze des Ministeriums. Meist kann der DBwV frühzeitig zur Seite stehen, damit gar nicht erst verwaltungsspezifische Knoten entstehen. Wenn nicht, ist er mit Fachanwälten zur Stelle.

Mit Blick auf den traurigen Jahrestag sagt Oberstleutnant Wüstner: „Für diese vier Männer gilt, was für alle unsere gefallenen Kameraden gilt: Niemals werden wir sie vergessen. Wenn jetzt, sechs Jahre nach ihrem Tod, der Afghanistan-Einsatz immer mehr aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit verschwindet, mahnen uns die Gefallenen umso mehr: Nehmen wir die Politik in die Pflicht. Ziehen wir die notwendigen Lehren aus diesem Krieg. Garantieren wir, dass die Männer und Frauen in den Streitkräften immer das Material und die Ausbildung, aber auch die Fürsorge bekommen, die sie brauchen. Das sind wir ihnen schuldig!“

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