Aufgabenkritik im BMVg
Vom DBwV stets für die Bundeswehr eingefordert – nun bald in der Praxisprüfung im BMVg: Aufgabenkritik. Mit Unterstützung einer Unternehmensberatung soll im Bundesministerium selbst in einem anspruchsvollen Verfahren geprüft werden, ob Aufgaben, Strukturen, Prozesse und Personalzuordnungen zueinander passen. Ist das mit der Neuausrichtung neu geordnete Haus in der Lage, den zahlreichen, höchst unterschiedlichen, komplexen und zudem auch oft unerwarteten Aufgaben in einer rasanten verteidigungspolitischen Umwelt angemessen gerecht zu werden? Stimmen Schnittstellen und Zuständigkeiten? Welche Optimierungsmöglichkeiten gibt es?
Mit dem Vorhaben kommt Ministerin Ursula von der Leyen ihrer Ankündigung aus dem vergangenen Jahr nach, mit einer Organisationsanalyse im BMVg eine selbstkritische Nabelschau vorzunehmen. Über Zielrichtung, Verfahren und Zeitansätze informierte das Verteidigungsministerium Verbände und Gewerkschaften in dieser Woche, der DBwV war durch seinen Abteilungsleiter Politik, Fritz von Korff, vertreten. Neu daran war für den DBwV jedoch im Gegensatz zu anderen nur wenig – seine Personalratsmitglieder arbeiten schon längst am Thema. Und wie auch hier setzen der BundeswehrVerband und seine Personalratsmitglieder nicht auf plumpes Verhindern, sondern auf Optimierung im Sinne der Menschen der Bundeswehr: Gestalten statt Verwalten!
Der Deutsche BundeswehrVerband begrüßt das Projekt. DBwV-Vize Hauptmann Andreas Steinmetz: "Die ausdrückliche Einbeziehung aller Angehörigen des Ministeriums in die Organisationsanalyse und die Bereitschaft, sich ernsthaft und tiefgehend mit den Abläufen und Aufgaben im Haus auseinanderzusetzen, bergen eine große Chance in sich. Soldaten wie zivile Mitarbeiter im BMVg sind hoch motiviert und leisten erfolgreiche Arbeit – aber wie in vielen anderen Bereichen der Bundeswehr müssen sie dazu weit über zumutbare Arbeitsbelastungen hinausgehen. Das ist auf Dauer nicht aushaltbar und muss geändert werden."
Der DBwV werde sehr genau hinsehen, ob Absicht und Ziel mit dem tatsächlichen Verfahren in Einklang stehen und lobe daher die Einbindung der Interessenvertretungen. Steinmetz machte zudem deutlich, dass eine erfolgreiche Organisationsanalyse im BMVg durchaus Vorbildcharakter für weitere Teile der Bundeswehr habe.