Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert (vorn links) hatte unlängst wieder Vertreter der Veteranenbewegung nach Berlin eingeladen. Foto: DBwV/Yann Bombeke

Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert (vorn links) hatte unlängst wieder Vertreter der Veteranenbewegung nach Berlin eingeladen. Foto: DBwV/Yann Bombeke

06.02.2023
Von Katja Gersemann

Der DBwV macht sich weiter für eine echte Veteranenkultur stark

Veteranen sind alte, versehrte Männer, die in Rockerkluft durch die Gegend laufen – dieses Bild ist noch oft in der Gesellschaft verankert, wenn es um Soldatinnen und Soldaten mit Einsatzerfahrung oder Ehemalige geht. Dass die Wirklichkeit ganz anders aussieht – vielfältiger und jünger –, sickert seit Ende des Afghanistan-Einsatzes und mit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine nun auch allmählich in das Bewusstsein der Öffentlichkeit.

Für diese Entwicklung sind auch die Veteraninnen und Veteranen selbst verantwortlich: Sie machen sich immer wieder öffentlich für eine bessere Veteranenpolitik und den Aufbau einer echten Veteranenkultur in Deutschland stark – sei es über die sozialen Medien oder andere Kanäle.Wichtige Vertreterinnen und Vertreter dieser Veteranenbewegung lud Ende vergangenen Jahres der stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen BundeswehrVerbandes, Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert, nach Berlin ein.

Auf der zweiten „Tagung mit Einsatzveteranen und Verwundeten“ sprach er mit ihnen darüber, was passieren muss, um das Thema weiter voranzutreiben. Wichtig sei, darin waren sich alle Teilnehmer einig, dass die Politik Rahmenbedingungen für einen wertschätzenden Umgang mit Veteranen schaffen muss. Die Einführung eines offiziellen Veteranentages könnte dabei ein bedeutender Schritt sein: „Der Deutsche BundeswehrVerband fordert seit Jahren einen Veteranentag und auch zahlreiche jüngere Veteranenverbände halten ihn für entscheidend“, sagt Bohnert. „Aus unserer Sicht wäre es ideal, wenn die Schaffung eines solchen Tages auf den Invictus Games in Düsseldorf offiziell verkündet werden könnte.“

Die Invictus Games finden vom 9. bis zum 16. September 2023 erstmals in Deutschland statt. Rund 500 verwundete und verletzte Soldatinnen und Soldaten aus über 20 Nationen werden sich dabei im sportlichen Wettkampf messen. Auf der Tagung konnten die anwesenden Multiplikatoren der Veteranenbewegung die gemeinsamen Forderungen, die unter Federführung des BundeswehrVerbandes auf einem Flyer zusammengefasst wurden (www.dbwv.de/veteranen), auch einem Mitglied des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestags vorstellen: Philip Krämer (Bündnis 90/Die Grünen) kam zu einem Austausch in Bundesgeschäftsstelle.

Krämer konnte als Mitglied der Enquete-Kommission „Lehren aus Afghanistan für das künftige vernetzte Engagement Deutschlands“ zudem spannende Einblicke in die Arbeit des Gremiums geben.Die Sensibilisierung von Parlamentariern war den Teilnehmenden ein besonderes Anliegen, weshalb Bohnert für die kommende Tagung Anfang März bereits mehrere Bundestagsabgeordnete, die sich mit Veteranenthemen beschäftigen, angesprochen und sie von einer Teilnahme überzeugt hat. „Der Countdown läuft“, so Bohnert. „Bis zu den Invictus Games muss das Thema noch viel mehr Menschen erreichen. Die Spiele sind eine einmalige Chance, um das Verhältnis der Gesellschaft zu Soldatinnen und Soldaten endlich nachhaltig zu stärken.“

Weitere Informationen zum Veteranenflyer und den gemeinsamen Forderungen der deutschen Veteranenbewegung finden sich unter www.dbwv.de/veteranen. Unter den Hashtags #DieUnsichtbarenVeteranen, #Veteranenpolitik und #Veteranenkultur können sich Interessierte zudem an Online-Diskussionen rund um das Thema beteiligen.

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