Vierter Jahrestag des Anschlags auf Markus Kneip
Bundeswehr-General bei Taliban-Anschlag verwundet
Berlin. Ein Bundeswehr-General, der im Einsatz schwer verwundet wurde - das hatte es vorher noch nicht gegeben. Markus Kneip, damals Generalmajor und Befehlshaber im Regionalkommando Nord in Afghanistan, wurde am 28. Mai 2011 Opfer eines Taliban-Anschlags. Zwei deutsche Soldaten und mehrere Afghanen starben, als sich ein Selbstmordattentäter im Gouverneurspalast der Provinzhauptstadt Talokan in die Luft sprengte. Kneip hatte an einem Treffen mit Kommandeuren der afghanischen Polizei und Armee teilgenommen.
Als die Teilnehmer anschließend aus dem Büro des Gouverneurs kamen, ging ein Attentäter auf die Gruppe zu und zündete seinen Sprengsatz. Der Mann trug eine Polizeiuniform - ein sogenannter "Innentäter". Später berichtete Markus Kneip über den Anschlag: „Zwei Soldaten aus meinem engsten Mitarbeiterkreis sind dabei gefallen, andere wurden zum Teil schwer verletzt." Weiter schrieb er, er habe "jeden Tag mit diesen wunderbaren Menschen" zusammengearbeitet.
Nun denke er an deren Familien und bete für sie. Gegen die Empfehlung seiner Ärzte hatte Kneip das Krankenbett verlassen und mit verbundenen Armen und verbranntem Gesicht seinen gefallenen Kameraden, einem 43-jährigen Major aus dem Führungsunterstützungsbataillon 282 in Kastellan und einem seiner Personenschützer, einem 31-jährigen Hauptfeldwebel des Feldjägerbataillons 152 aus Hannover, das letzte Geleit gegeben. Auch kam ein Rückzug in die Heimat für den Generalmajor nicht in Frage. „Ich bin Kommandeur hier im Norden Afghanistans und werde gemeinsam mit meinen Soldaten unseren Auftrag weiter ausführen.“
Inzwischen ist Markus Kneip Generalleutnant und als Abteilungsleiter Strategie und Einsatz im Verteidigungsministerium einer der wichtigsten Berater der Verteidigungsministerin.