Lambrecht will nach Schadensanalyse am Schützenpanzer Puma festhalten
Der hochmoderne Schützenpanzer Puma soll nach einer genauen Analyse der Probleme eine Zukunft in der Truppe haben. Industrie und Verteidigungsministerium einigen sich auf Schritte, die zu einem stabilen Waffensystem führen sollen.
Berlin. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) will nach einer umfangreichen Schadensanalyse der Pannen am Schützenpanzer Puma festhalten. Industrie und Bundeswehr hätten aber gemeinsam „Hausaufgaben“ zu erfüllen, sagte Lambrecht am Freitag in Berlin bei einem Spitzentreffen mit den Herstellern. Auch gehe es dabei um die Ausbildung der Soldaten. „Die Truppe möchte weiter am Puma festhalten“, sagte die Ministerin.
Bei einer Schießübung waren alle 18 eingesetzten Schützenpanzer ausgefallen. Inzwischen sind 17 der Panzer repariert. Bei einer Schadensanalyse wurden nach früheren Angaben des Verteidigungsministeriums überwiegend kleinere und mittlere Schäden festgestellt. Ein Nachkauf weiterer Puma-Panzer sowie die Verwendung für die Schnelle Eingreiftruppe der Nato (VJTF) hatte Lambrecht aber vorerst auf Eis gelegt.
Die VJTF-Verpflichtung übernimmt jetzt das Panzergrenadierbataillon 371 aus Marienberg, das mit Schützenpanzern Marder ausgestattet ist. Ursrünglich eingeplant war das Panzergrenadierbataillon 112 aus Regen.
"Das beste Schützenpanzerfahrzeug der Welt"
Lambrecht traf Generalinspekteur Eberhard Zorn und den Chef von Krauss-Maffei Wegmann (KMW), Ralf Ketzel, und Rheinmetall-Chef Armin Papperger. „Wir sind der festen Überzeugung, dass der Puma ein hochmodernes und das beste Schützenpanzerfahrzeug der Welt ist“, sagte Papperger. Ketzel bekräftigte, dass die Industrie von den Berichten über die Ausfälle überrascht worden sei. Sein Unternehmen sei von dem Schützenpanzer und seinen Fähigkeiten überzeugt. Ketzel sprach von bahnbrechenden Neuerungen.
Lambrecht verteidigte die Entscheidung, einen Nachkauf weiterer Puma und die Beteiligung an der Schnellen Eingreiftruppe auf Eis gelegt zu haben. Alles andere wäre nach dem Bekanntwerden der Ausfälle unverantwortlich gewesen. An den Entscheidungen halte sie fest, bis die Bedenken am Puma ausgeräumt seien. „Wir brauchen ein verlässliches System“, sagte sie. Lambrecht sprach von Hausaufgaben, die die Industrie bei der Konstruktion des Fahrzeugs und die Bundeswehr bei der Ausbildung ihrer Soldaten zu erledigen hätten. Diese Hausaufgaben würden jetzt gemeinsam und sehr schnell erfüllt.
Unklar blieb aber weiterhin, was genau und in den Details bei der Schießübung schief gelaufen ist. Generalinspekteur Zorn sagte, das Heer habe einen dringenden Bedarf für den Betrieb des Puma. Dieser sei zentral für die „Zukunftsfähigkeit“ der Landstreitkräfte. Er kündigte an, dass das logistische Konzept für den Betrieb des Waffensystems überarbeitet werde. Zorn: „Der Puma hat eine klare Zukunft bei uns in der Bundeswehr.“