Hunderttausende beim ersten „Tag der Bundeswehr“
Berlin. Das vielbeschworene „freundliche Desinteresse“ der Gesellschaft an den deutschen Streitkräften war am vergangenen Wochenende nicht feststellbar. Zu diesem Fazit kommt der Bundesvorsitzende des Deutschen BundeswehrVerbandes, Oberstleutnant André Wüstner, nach dem ersten „Tag der Bundeswehr“. Hunderttausende interessierte Bürger hatten am Samstag Einrichtungen und Kasernen an 15 Standorten in ganz Deutschland besucht.
Wüstner: „Dieses Interesse war ein eindrucksvoller Beleg für Anerkennung, Wertschätzung und Verankerung in der Gesellschaft!"
Mindestens ebenso positiv wie die Anteilnahme der Bürger wertete der Bundesvorsitzende die Anwesenheit und die zahlreichen Äußerungen der vielen Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft: „Viele Verantwortungsträger haben sich an diesem Tag zur Bundeswehr bekannt und erklärt, dass die äußere Sicherheit neben der inneren zum Kern staatlichen Handelns gehört. Das kann gar nicht oft genug gesagt werden!“
Auch der Deutsche BundeswehrVerband war an allen 15 Standorten vertreten und stand einer Vielzahl von Besuchern als Ansprechpartner zur Verfügung. Ob in Leipzig, Fritzlar oder Nörvenich: Überall herrschte großer Andrang an den Info-Ständen des DBwV. Bei den Gesprächen ging es im Schwerpunkt um die sozialen Rahmenbedingungen des Dienstes, die Perspektiven für die Zeit danach und um die Versorgung im Fall von Tod und Verwundung.
Wüstner: „Gerade an einem solchen Tag sind wir mit unseren Gedanken auch bei den Kameradinnen und Kameraden, die zu Übungen der NATO oder anderen Missionen im Einsatz sind.“
Insgesamt, so Wüstner, war der erste Tag der Bundeswehr einerseits ein enormer Kraftakt, andererseits aber auch ein Riesen-Erfolg.
Tatsächlich hatte die Bundeswehr neben dem immensen personellen Aufwand zwischen Flensburg und Bischofswiesen alles aufgefahren, was sie an Technik zu bieten hat: In Manching flogen Eurofighter, Transall und Tornado für die Zuschauer. In Leipzig, beim Ausbildungskommando Heer, waren dynamische Vorführungen von Panzergrenadieren und ihren Marder-Schützenpanzern zu sehen. In Bonn demonstrierte die Streitkräftebasis ihre Fähigkeiten, während sich in Warnemünde und Wilhelmshaven die Marine präsentierte. In Koblenz konnten die Besucher die Leistungsschau des Sanitätsdienstes erleben.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen – die „Erfinderin“ des Tags der Bundeswehr – reiste nach Hannover an die Schule für Feldjäger und Stabsdienst. Von dort aus wurde ihre Grußbotschaft per Videoschaltung in die anderen Standorte übertragen.