Auch bei der Fachtagung für Zivilbeschäftigte im März in Berlin diskutierten die Teilnehmer über das Thema Nachwuchsgewinnung (Foto: DBwV/Bombeke)

Auch bei der Fachtagung für Zivilbeschäftigte im März in Berlin diskutierten die Teilnehmer über das Thema Nachwuchsgewinnung (Foto: DBwV/Bombeke)

03.04.2017
khs

Herausforderungen der Nachwuchsgewinnung flexibel begegnen

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

der Personalkörper der Bundeswehr atmet – und das weiterhin ein! Nach der Trendwende Personal Mitte letzten Jahres wird neben dem militärischen auch der zivile Personalumfang weiter aufgestockt. Bis 2024 sind weitere 1?000 zivile Dienstposten vorgesehen, sodass die zivile Personalstärke dann 61.400 Haushaltsstellen umfassen soll, dies umfasst eine Kopfstärke von ca. 64?400.Die zusätzlichen Dienstposten werden in verschiedenen Bereichen der Bundeswehr ausgebracht, darunter auch im neugeschafften Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum (CIR).

Bei der hierfür notwendigen Personalgewinnung möchte man mehrgleisig fahren. Neben Direkteinstellungen vom freien Arbeitsmarkt und Laufbahnausbildungen, darunter einige in Form von dualen Studien in Kooperation mit zivilen Hochschulen, möchte man auch ausscheidende Soldatinnen und Soldaten auf Zeit im Rahmen des Binnenarbeitsmarkts gewinnen.

Es gibt leider immer noch Vertreter in der Bundeswehr, darunter auch eine Interessenvertretung, die eine komplette Laufbahnausbildung für die Weiterverwendung von ausscheidenden SaZ für eine Beamtenlaufbahn verlangen. Angesichts eines vierstelligen Fehls an Beamtinnen und Beamten zur Besetzung von entsprechenden Dienstposten, deren Aufgaben größtenteils durch Tarifbeschäftigte wahrgenommen werden, eine recht luxuriöse Forderung. Klar ist, dass ausscheidende SaZ auch aus Eigeninteresse das notwendige Rüstzeug für eine Beamtenlaufbahn erhalten müssen.

Sie müssen jedoch nicht in Fähigkeiten ausgebildet werden, die sie aufgrund ihrer militärischen Laufbahn schon erworben und ausgeübt haben, wovon viele bereits zivil anerkannt sind oder anerkannt werden könnten. Und sie müssen natürlich so in die Beamtenlaufbahn eingephast werden, dass sie weder einen Nachteil haben noch die Karrieremöglichkeiten derjenigen Beamtinnen und Beamten verbauen, die ohne militärische Vorverwendung eine „normale“ Laufbahnausbildung vorweisen. Für die Herausforderungen der Nachwuchsgewinnung zur Besetzung ziviler Dienstposten vor dem Hintergrund des derzeit herrschenden Arbeitsmarkts sind flexible und dennoch gerechte Lösungen gefordert und keine starren, attraktivitätskillenden Forderungen für Verhältnisse von gestern.


Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Klaus-Hermann Scharf
Vorsitzender Fachbereich Zivile Beschäftigte  

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