01.04.2015

“Operation Heimkehr” – Ausstellung jetzt im Prenzlauer Berg

Die vielbeachtete Ausstellung “Operation Heimkehr” gastiert in den kommenden Wochen im Berliner Szeneviertel Prenzlauer Berg. Nachdem die Dokumentation im vergangenen Herbst eröffnet wurde, hatten tausende Besucher an den Erfahrungen der Bundeswehrsoldaten mit ihrem Leben nach dem Auslandseinsatz teil.

In der Wanderausstellung berichten Rückkehrer von ihren Schwierigkeiten, das Erlebte zu vermitteln und im Alltag wieder Fuß zu fassen – und von der Freude darüber, in der Mitte Europas zu Hause zu sein. Sabine Würich und Ulrike Scheffer haben die Einsatzsoldaten in Wort und Bild porträtiert. Großformatige Schwarzweißfotos zeigen die Gesichter der Männer und Frauen, die in den begleitenden Texten von ihren Einsätzen und der Zeit nach der Rückkehr berichten: von Begegnungen mit Angehörigen und Fremden und der Wiedereingliederung in den deutschen Alltag.

Im gleichnamigen Buch „Operation Heimkehr“ sind insgesamt 74 ausführliche Soldatenporträts aus 17 Auslandseinsätzen veröffentlicht. Das Buch ist 2014 im Ch. Links Verlag erschienen. Es kann im Buchhandel erworben oder über die Bundeszentrale für politische Bildung bezogen werden (http://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/178768/operation-heimkehr).

Der Deutsche BundeswehrVerband hat das Projekt finanziell, organisatorisch und natürlich ideell unterstützt und ständig begleitet. DBWV-Chef Oberstleutnant André Wüstner hatte in seinem Grußwort gesagt, es sei angesichts der vielen Einsätze weltweit sagenhaft, was die Bundeswehr alles leiste. Doch das, was die Bundeswehr ausmache, das seien gerade die Menschen. „Viele fragen sich: Sehen Politik und Öffentlichkeit das, was geleistet wird?“

Für die Fotokünstlerin Sabine Würich und die Journalistin Ulrike Scheffer ist der Rückzug der Nato-Kampftruppen aus Afghanistan Ende 2014 eine Zäsur für Deutschland. So hätten viele Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr am Hindukusch Krieg erlebt und damit Erfahrungen gemacht, die ihre Mitbürger in der Heimat nur schwer nachvollziehen könnten. Dazu passt, dass sich in diesen Tagen der Zeitpunkt des sogenannten Karfreitagsgefechts zum fünften Mal jährt. In einem der schwersten Gefechte des deutschen ISAF-Einsatzes fielen am 2. April 2010 drei Soldaten.

Auch in anderen Auslandseinsätzen, sei es im Kosovo, in Mali oder am Horn von Afrika, mussten deutsche Soldaten außergewöhnliche Situationen meistern und wurden mit menschlichem Elend konfrontiert. Sabine Würich und Ulrike Scheffer fragten sich, wie diese Erlebnisse die Soldatinnen und Soldaten geprägt haben und wie die deutsche Gesellschaft mit ihren Heimkehrern umgeht.


Ort: Zionskirchplatz
10119 Berlin

Eröffnung: Ostermontag, 6. April, 17 Uhr, Ausstellung bis 17. Mai
Mehr unter www.zionskirche-berlin.de

Weitere Stationen

  • Zionskirche, Berlin-Prenzlauer Berg (April/Mai 2015)
  • Domforum, Köln (Mai/Juni 2015)
  • Haus Neuland, Bielefeld (Juni/Juli 2015)
  • Koblenz, Zentrum Innere Führung und City-Kirche (September/Oktober 2015)
  • Bonifatiushaus Fulda (November/Dezember 2015)