Symbolbild: Ein europaweit anerkanntes digitales Impf-Dokument soll Geimpften bald weitgehende Freiheiten ermöglichen. Foto: picture alliance / Sven Simon

Symbolbild: Ein europaweit anerkanntes digitales Impf-Dokument soll Geimpften bald weitgehende Freiheiten ermöglichen. Foto: picture alliance / Sven Simon

09.05.2021
Thomas Sohst

DBwV und CESI schauen nach vorne

Am Europatag schauen wir auf das, was sich in Europa in den vergangenen Jahren getan hat. Es geht voran. Die Pandemie hat deutlich gemacht, dass ein solches Naturereignis nur gemeinsam zu bewältigen ist. Aber die Pandemie zeigt auch, wo wir in Europa Defizite haben.

Diese Defizite lassen sich nur aus einer vereinten, aus einer gemeinsamen Stärke heraus abbauen. Das wird nicht einfach werden, aber es ist die einzige Chance. Die großen Summen, die Europa und die Staaten in Europa zur Bekämpfung der Pandemie vorgesehen haben, müssen auch zur Schaffung von entsprechenden Voraussetzungen eingesetzt werden, damit wir auf eine neue Pandemie besser vorbereitet sind.

Das bedeutet Umdenken. Mehr Vorsorge im Bereich der medizinischen Versorgung. Mehr Digitalisierung auch im Bereich der Bildung von der Kinderbetreuung bis hin zu den Universitäten. Mehr Personal für die Alten- und Krankenpflege. Mehr im Bereich der Vorratshaltung von Medizinprodukten und in der Katastrophenvorsorge. Dieses Mehr wird mehr kosten.

Es wird nur gemeinsam gehen. Es gibt Herausforderungen, die an Grenzen nicht haltmachen. Das hat die Pandemie deutlich gemacht. Wir müssen über diese Grenzen hinaus denken – in Deutschland, in Europa und in großen Teilen auch darüber hinaus. Wie kann das gehen? Wer trägt die Verantwortung, dass es gelingt? Der Präsident von EUROMIL weist zurecht auf das Projekt der EU hin, bei der zum Mitdenken und Mitgestalten der Zukunft Europas aufgefordert wird. Der in diesem Frühjahr durch die EU-Kommission auf den Weg gebrachte Aktionsplan zur Gestaltung der Säule der sozialen Rechte ist ebenfalls geeignet, kreativ mitzugestalten. Die Informationen zu beiden Projekten stehen auch in deutscher Sprache zur Verfügung. Hinweise erhalten Sie über die beigefügten QR-Codes. Die Prozesse sollen transparent gestaltet werden. Themen in Europa sind nicht Themen für Spezialisten. Sie sollten uns alle angehen.

Die Pandemie ist noch nicht überwunden. Die finanziellen Belastungen werden uns zum Priorisieren zwingen. Dennoch muss es unser Anliegen sein, Aktivitäten nach vorn zu denken. Dieses Denken heißt, Ideen einzubringen. Sorgen, dass es dabei Verlierer gäbe, kann ich nachvollziehen, sie sind aber, wenn klug und langfristig nach vorne gedacht wird, vermeidbar. Es gilt, Themen in sich und zueinander in eine neue Ordnung zu bringen – nicht Klima statt Sicherheit, sondern Klima mit Sicherheit, nicht Bildung statt Verbesserung medizinischer Versorgung, sondern Bildung auch für verbesserte medizinische Versorgung. Diese Reihe ist beliebig fortsetzbar mit den Stichworten Digitalisierung, Demokratie, Arbeitsplatzsicherheit einschließlich einer auskömmlichen Versorgung im Alter und vielem mehr.

Wenn wir uns mit unserer Meinung zurückhalten, werden andere die langfristigen Programme festzurren. Wer nicht mitmacht, wird Zuschauer. Der Europatag sollte, nach vorne gedacht, Anregung sein, mitzugestalten an den Säulen der sozialen Rechte und an der Zukunft Europas. Dies ist die Aufgabe des DBwV gemeinsam mit den Dachverbänden auf europäischer Ebene. Aber es ist auch Aufgabe der Mitglieder im DBwV, diesen europapolitischen Weg des DBwV gestaltend zu begleiten. Europa geht uns alle an – könnte über dem Europatag stehen.

Die CESI hat dabei den gesamten öffentlichen Dienst in Europa im Blick. Der DBwV schaut nicht nur zu, sondern bringt sich aktiv ein, zum Wohle seiner Mitglieder, damit Sicherheit in Deutschland und für Europa gestärkt wird, damit Gesundheitsvorsorge personell besser aufgestellt wird, damit gute Bildung für alle Menschen in Europa möglich wird. Wir lernen aus dem Erlebten und wir schauen nach vorne – zuversichtlich.

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