Mandatsträger des Bezirks Oberpfalz-Oberfranken berieten bei ihrer zweitägigen Tagung in Paulsdorf nahe Amberg über die Arbeit in den Kameradschaften. Foto: Ingo Kaminsky

Mandatsträger des Bezirks Oberpfalz-Oberfranken berieten bei ihrer zweitägigen Tagung in Paulsdorf nahe Amberg über die Arbeit in den Kameradschaften. Foto: Ingo Kaminsky

26.09.2024
Ingo Kaminsky

Bezirk Oberpfalz-Oberfranken beschließt Reihe der Bezirkstagungen im Landesverband

Mit seiner zweitägigen Tagung mit Mandatsträgern der Kameradschaften aus der Oberpfalz und Oberfranken schloss Bezirksvorsitzender Stabsfeldwebel Christian Schleicher die Veranstaltungsreihe der acht Bezirkstagungen im Landesverband Süddeutschland.

Bei seiner ersten Tagung dieser Art kam es dem Bezirksvorsitzenden vor allem darauf an, einerseits die Arbeit der Kameradschaften in den zurückliegenden anderthalb Jahren seit seiner Wahl zu reflektieren, andererseits den Kameradschaftsvorsitzenden die notwendigen aktuellen Informationen und Unterstützungen für ihr Mandat an die Hand zu geben.

BundeswehrVerband setzt die richtigen Schwerpunkte

Auch bei dieser Tagung war es Landesvorsitzendem Oberstleutnant a.D. Josef Rauch wichtig, die Mandatsträgern über Schwerpunkte aktueller verbandspolitischer Arbeit zu informieren. Die Herausforderungen bei der Umsetzung der Verteidigungspolitik und der Aufstellung der Bundeswehr sind vielschichtig. Er betonte die Bedeutung der finanziellen Ressourcen für die Zukunftsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Bundeswehr. Die Unterstützung der Ukraine, die Entwicklung der Division 2025 aus der 10. Panzerdivision und die Stationierung der Litauen-Brigade sind nur einige der Punkte, die eine umfassende finanzielle und materielle Planung erfordern. Der BundeswehrVerband sieht im Bundeshaushalt 2025 noch Defizite in der finanziellen Ausstattung, was sich auf die Personalwirtschaft und die Karriereentwicklung der Soldaten auswirken könnte. Trotz dieser Herausforderungen wurden im Artikelgesetz „Zeitenwende“ wichtige Forderungen des DBwV berücksichtigt. Der alimentative Ergänzungszuschlag werde kommen. Es bleibe jedoch weiterer Handlungsbedarf, insbesondere bei der Anpassung der Besoldungsgruppen, der Verbesserung der Betreuungs- und Unterbringungssituation sowie der Optimierung der Einstellungsverfahren für militärisches und ziviles Personal.

Landverband unterstützt mit seinen Experten die Kameradschaftsarbeit

Die Palette der Angebote des Landesverbands für die Ausgestaltung einer aktiven, inhaltsreichen und interessanten Arbeit in den Kameradschaften ist groß. Dies zeigte sich in den Vorträgen der Beauftragten und Mitarbeiter des Landesverbandes.

Oberstabsfeldwebel a.D. Bernhard Hauber, der Vorsitzende ERH im Landesverband, ist bekannt für sein Engagement für die Belange ehemaliger Soldaten. Seine Themen betreffen jedoch nicht nur die Ehemaligen, sondern sind auch für aktive Soldaten von Interesse, wie er überzeugend darlegte. Sei es der Übergang in den Ruhestand, Unterschiede in den Arten der Beihilfe, der Vergleich der Leistungen privater und gesetzlicher Krankenversicherung – eine frühzeitige Weichenstellung und Vorsorge kann von unschätzbarem Wert sein, wie er beispielhaft im Falle von Pflegebedürftigkeit verdeutlichte. Ein gewichtiger Aspekt für den Verbleib als Mitglied im DBwV nach Zurruhesetzung sei aus seiner Sicht die „Pflege Assistance“.

Der SaZ-Beauftragter Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Schreier setzte sich erneut für Zeitsoldaten ein. Sein Einsatz zielt darauf ab, den Zeitsoldaten mehr Eigenverantwortung und eine stärkere Vertretung in den Entscheidungsgremien des Verbands zu ermöglichen. Mit der Gründung des "Netzwerk SaZ" möchte Schreier eine Plattform schaffen, die den Zeitsoldaten nicht nur eine Stimme gibt, sondern sie auch ermutigt, aktiv an der Gestaltung ihrer Zukunft innerhalb des Verbands teilzunehmen. Für eine erste Zusammenziehung der SaZ-Ansprechpartner der Kameradschaften am 12./13.11.2024 in Langenau bat er um Unterstützung der TruKa-Vorsitzenden.

Außendienstmitarbeit Matthias Eppner bot seine Unterstützung insbesondere für die Mitgliedergewinnung an, hatte darüber hinaus aber auch Schulungen für Mandatsträger, zielgenaue Vorträge zu Veranstaltungen der Kameradschaften und Unterrichtungen von Soldaten der Dienststellen in seinem Portfolio.

Neu als Servicebeauftragter im Landesverband Süddeutschland im Amt, stellte Stabsfeldwebel a.D. Dirk Meyer-Schumann die immense Bedeutung der Förderungsgesellschaft (FöG) für die Mitglieder des BundeswehrVerbandes heraus, insbesondere wenn es um die Absicherung und Vorsorge für die spezifischen Risiken des Soldatenberufes geht. Die Aufklärungsarbeit durch Vorträge und Informationsveranstaltungen ist wesentlicher Bestandteil der Tätigkeit der FöG, um die Soldaten über ihre Möglichkeiten der Absicherung zu informieren und spätere Versorgungslücken zu verhindern. Selbst von PTBS betroffen, legte der Beauftragte überzeugend dar, warum Anwartschafts-, Kranken- und Dienstunfähigkeitsversicherung auch bei einer möglichen WDB nützlich sind. Die FöG halte darüber hinaus exklusiv für Mitglieder des DBwV viele Vorteilsangebote bereit.

Informationen aus dem DBwV-Stammsitz in Berlin

DBwV-Justitiar Christian Sieh zeichnete in seinem Vortrag den Weg zur WDO-Novelle nach. Dabei zeigte er die Auswirkungen auf die künftige disziplinare Praxis auf. Die Bekämpfung von Extremismus in der Bundeswehr mit daraus abgeleiteten Änderungen im Dienst-/Arbeitsrecht war ein weiterer Schwerpunkt seines Vortrags. In beiden Angelegenheiten gehe es um Vereinfachung und Beschleunigung der Verfahren und Prozesse. In Vorbereitung auf die kommenden Landes- und Hauptversammlungen stellte Sieh das digitale Antragswesen vor.

Daniela Frick vom Sachgebiet Verbandliche Administration in der Abteilung Controlling-Finanzen-Administration gab u.a. hilfreiche Tipps zum Kassenwesen und stellte die digitalen Plattformen des DBwV vor. Bereits vorhandene Plattformen werden über das neue „Portal Kameradschaften“ einheitlich erreichbar und die Kommunikation in und mit den Kameradschaften verbessert. Zusätzlich werden im „DBwV Campus“ Bildungsangebote zur Verbandsarbeit der Mandatsträger und über die bekannte Community aktuelle Information bereitgestellt. Unabdingbar seien dafür aber die Hinterlegung privater E-Mail-Adresse, um den Zugang zu den Diensten erhalten zu können. Mit seiner Live-Vorführung des Datenschutz-Tools weckte der Bezirksvorsitzende das Interesse der Teilnehmer an den neuen Plattformen.

Erfolgreiche Arbeit braucht engagierte Mandatsträger

Der Rückblick auf seine ersten anderthalb Jahren als Bezirksvorsitzender offenbarte das große Engagement, mit dem Christian Schleicher sein Mandat ausfüllt. Seine Präsenz bei fast allen Kameradschaften und der aufgebaute Kontakt zu Kommandeuren und Dienststellenleitern zeigen seinen Einsatz für die Gemeinschaft.  Hervorzuheben sind die Initiativen der Kameradschaften wie das „DBwV Event“, welche die Mitgliederbindung und die Kameradschaftsarbeit stärken.  Dabei erfuhr Schleicher große Unterstützung von den Vorsitzenden. Die Anerkennung des Landesvorsitzenden mit der Verdienstnadel für Hauptmann Steffen Kandziora Steffen, Oberstabsfeldwebel Tobias Müller (Silber) und Hauptmann Nils Peter (Bronze) sowie mit der Dankurkunde für Hauptfeldwebel Andreas Schmelzer und Hauptfeldwebel Paul Müller unterstreicht die Wertschätzung für deren Einsatz und die erfolgreiche Zusammenarbeit.

Eine Spendensammlung am Kameradschaftsabend erbrachte 152,20 Euro für die Soldaten und Veteranenstiftung.

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