Die Teilnehmer der Zielgruppentagung für Zeitsoldatinnen und Zeitsoldaten des Landesverbandes Ost. Foto: Peter Götze

31.03.2023
Von Peter Götze

Halle: Erste Zielgruppentagung im Jahr 2023

Mit der Tagung für Zeitsoldatinnen und Zeitsoldaten eröffnete der Landesverband Ost seine Reihe der Zielgruppentagungen im Jahr 2023.

„Ich freue mich, auch in diesem Jahr die Zielgruppentagung für Zeitsoldatinnen und Zeitsoldaten (SaZ) wieder im Auftrag des Landesverbandes Ost durchführen zu dürfen“, so der Bezirksvorsitzende Sachsen-Anhalt, Stabsfeldwebel Tino Nicolai, bei der Begrüßung der Teilnehmer. „Der Landesverband hat für die nächsten zwei Tage einen bunten Strauß an Themen und Vorträgen zusammengestellt, die den SaZ im Laufe seiner Dienstzeit, aber auch darüber hinaus beschäftigen“, fasste Nicolai die angebotene Tagesordnung zusammen.

Mit dem stellvertretenden Landesvorsitzenden, Hauptmann Ralf Baasch, stand dann ein profunder Kenner der Situation der SaZ als erster Referent vor den Tagungsteilnehmern. Baasch, der dienstlich an der Unteroffizierschule des Heeres in Delitzsch eingesetzt ist und daher täglich mit jungen SaZ, die am Anfang ihrer Karriere in der Bundeswehr stehen, zu tun hat, nutzte seinem Vortrag, um über die aktuelle Verbandspolitik des Deutschen BundeswehrVerbandes (DBwV) zu berichten. Sein besonderer Fokus lag dabei auf den Themen, die für SaZ aktuell von Bedeutung sind. „Wir als DBwV können uns mit unseren gemeinsam erreichten Erfolgen sehen lassen. Wir setzen uns als Verband für die Belange der SaZ ein, wir sind Eure verbandspolitische Lobby“, so Baasch zum Ende seiner Ausführungen.

Übergang ins zivile Berufsleben

Mit dem Übergang von der Bundeswehr zu einem anderen Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes beschäftigen sich Andy Meißner und Steffen Hoffmann von der Vormerkstelle des Landes Sachsen-Anhalt. Meißner und Hoffmann erläuterten dabei die Abläufe bei einer Bewerbung über eine Vormerkstelle. Wichtig war es ihnen auch, darauf hinzuweisen, dass in den kommenden Jahren viele Mitarbeiter aus Kommunal-, Landes- sowie Bundesverwaltung in den Ruhestand treten werden und sich dadurch für ausscheidende SaZ sehr gute Möglichkeiten, interessante und attraktive Arbeitsplätze zu finden, ergeben.

Die besonderen Herausforderungen, die zum Ende der Dienstzeit auf die ausscheidenden SaZ warten, nahm dann Jöran Miltsch in den Blick. Miltsch, der vor seiner aktuellen Verwendung als Landesgeschäftsführer des Landesverbandes Ost in der Rechtsabteilung des DBwV eingesetzt war und sich dort mit Fragen der SaZ beschäftigt hat, gab den Tagungsteilnehmern einen Überblick zu unterschiedlichen Fragen, die sich den SaZ in dieser Phase stellen. Dabei ging er auf die während der Dienstzeit erworbenen Versorgungsansprüche ein und erklärte die Besonderheiten bei der Einglie-derung in das zivile Berufsleben oder der Durchführung von Reservedienst.

Dass der Dienstherr die SaZ auch in der Phase des Übergangs vom Soldaten zum Zivilisten nicht im Stich lässt, stellte Regierungsdirektor Markus Krämer vom Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw) in seinem Vortrag heraus. An einigen Beispielen machte der im BAPersBw für Kooperationen, Binnenarbeitsmarkt und Job-Service zuständige Krämer deutlich, wie eine erfolgreiche berufliche Eingliederung erfolgen kann. So habe die Bundeswehr mit einigen führenden Wirtschaftsunternehmen, die auch in der Region Berlin und Brandenburg aktiv sind, Kooperationsvereinbarungen abgeschlossen, um ausscheidenden SaZ den Einstieg ins zivile Berufsleben zu erleichtern.

Durch Feedback kann der DBwV am Ball bleiben

Von der Arbeit der auf Ebene der vom DBwV-Bundesvorstand eingerichteten Arbeitsgruppe SaZ berichtete deren Sprecher Hauptmann Burghard Marwede zu Beginn des zweiten Tages der Zielgruppentagung. Marwede stellte dabei die sich aktuell in der Bearbeitung befindlichen Themen sowie die Zusammensetzung der Arbeitsgruppe vor. Er forderte die Anwesenden auf, erkannte Probleme und Herausforderungen, die den SaZ im täglichen Dienst begegnen, an die Arbeitsgruppe heranzutragen, da der Verband nur dadurch „am Ball“ bleiben könnte. Die starke Resonanz der Teilnehmer auf seinen Vortrag bestätigt, wie wichtig es ist, dass die anwesenden SaZ die Möglichkeit haben, sich direkt mit ihren Nöten und Wünschen an einen Vertreter des Bundesvorstandes wenden zu können.

Ausführlich widmete sich zum Abschluss der inhaltlichen Vorträge Marcell Ruholl vom BFD Dresden der Thematik Eingliederungs- und Zulassungsschein. Als ehemaliger SaZ berichtete er dabei von seinen eigenen Erfahrungen, vertiefte aber auch die Kenntnisse der Teilnehmer über die unterschiedlichen Wahlmöglichkeiten bei der Inanspruchnahme des Eingliederungs- oder Zulassungsscheines.

Zum Abschluss der Veranstaltung waren dann die Teilnehmer gefordert. So galt es in unterschiedlichen, nach Laufbahn zusammengestellten Gesprächsgruppen, über die spezifischen Probleme des Truppenalltags zu diskutieren und die dabei erarbeiteten Forderungen anschließend im Podium vorzutragen. Diese Punkte, wie z.B. bessere Anerkennung von zivilberuflichen Abschlüssen oder die Prüfung von Teilstreitkraft übergreifenden Stellenbesetzungen um damit Familie und Beruf besser in Einklang zu bringen, sollen nunmehr in der Arbeitsgruppe SaZ thematisiert werden.

Dass der Landesverband Ost mit dieser Tagung das Interesse und den Geschmack getroffen hatte, zeigten die Reaktionen der Teilnehmer bei der Verabschiedung. „Für mich persönlich, aber auch für meine Kameraden, konnte ich wertvolle Dinge aus diesen Tagen mitnehmen und kann jedem nur ans Herz legen, sich zu informieren, wenn nicht sogar selbst solche Tagungen wahrzunehmen und den Kontakt zum DBwV herzustellen, wenn noch nicht geschehen“, so Oberfeldwebel Nora Schladebach.

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