Es war die Tat, nicht das Wort

Am 20. Juli 1944 explodierte im Führerhauptquartier Wolfsschanze eine Bombe. Gezündet hatte sie Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Sein Sohn, Generalmajor a.D. Berthold Maria Schenk Graf von Stauffenberg, erinnert sich.

Von Frank Jungbluth

Es war der Mut, nicht die Verzagtheit. Es war die Entschlossenheit und die Pflichterfüllung für sein Volk, sein geliebtes und heiliges Deutschland, die Claus Schenk Graf von Stauffenberg am 20. Juli 1944 um 12.50 Uhr bewogen hatte, den Sprengsatz zu zünden, die den Jahrhundertverbrecher und Massenmörder Adolf Hitler in seinem Hauptquartier in der sogenannten Wolfsschanze im ostpreußischen Rastenburg töten sollte. Der „Führer“ und Kanzler des Großdeutschen Reiches sollte endlich die Bühne der Welt verlassen, die er in einen Weltkrieg gestürzt hatte.

Aber dazu kam es erst am 30. April 1945. Das war der Plan der Verschwörer des 20. Juli, die den längst verlorenen Krieg fünf Wochen nach der Landung der Westalliierten in der Normandie endlich beenden und für Deutschland und die Menschen im Land retten wollten, was noch zu retten war. Wäre das Attentat gelungen, der Umsturz, die Beseitigung des Verbrecherregimes der Nationalsozialisten, dann wären Millionen weitere Opfer des Zweiten Weltkrieges verhindert worden, viele Städte in Deutschland und anderen Ländern nicht im Bomben- und Granatenhagel versunken, wären die Gaskammern und Verbrennungsöfen in den Vernichtungslagern der Nazis im Osten außer Betrieb gewesen. Viele Menschen jüdischen Glaubens hätten gerettet werden können.

In der Gedenkstätte Berlin-Plötzensee wird jedes Jahr am 20. Juli der Opfer der Hitler-Diktatur und der Frauen und Männer des Widerstandes gegen die Nazi-Terrorherrschaft gedacht. Viele Opfer hätten wohl vermieden werden können, wäre das Attentat auf Hitler erfolgreich gewesen.

In der Gedenkstätte Berlin-Plötzensee wird jedes Jahr am 20. Juli der Opfer der Hitler-Diktatur und der Frauen und Männer des Widerstandes gegen die Nazi-Terrorherrschaft gedacht. Viele Opfer hätten wohl vermieden werden können, wäre das Attentat auf Hitler erfolgreich gewesen. Foto: Picture Alliance

Der Plan ging nicht auf. Die Operation Walküre, die Stauffenberg für den geplanten Umsturz umschreiben ließ, scheiterte. Das Unrechtsregime unter Führung Hitlers blieb noch bis zum 8. Mai 1945 im Amt, zerstörte Europa weiter, sorgte für den Tod von Millionen Menschen, ermordete Menschen jüdischen Glaubens weiter, ließ Dutzende derer, die ein besseres Deutschland wollten, töten. So auch den Kopf der Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944. Claus Schenk Graf von Stauffenberg, sein Adjutant Werner von Haeften, Oberst Albrecht Mertz von Quirnheim und General der Infanterie Friedrich Olbricht wurden im Hof des Bendlerblocks in Berlin in der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1944 hingerichtet. Stauffenberg soll „Es lebe das heilige Deutschland!“ gerufen haben, bevor die Salve des Exekutionskommandos ihn niederstreckte. Generaloberst Friedrich Fromm, der die Erschießung angeordnet hatte, obschon er die Umsturzpläne der Offiziere und anderer Widerstandskämpfer kannte und tolerierte, wurde am Ende selbst zum Opfer und am 12. März 1945 im Zuchthaus Brandenburg-Görden erschossen.

Schon vor dem 20. Juli 1944 gab es zahreiche Versuche, Hitler zu beseitigen. Doch alle scheiterten.

Berthold Maria Schenk Graf von Stauffenberg sitzt in einem grünen Sessel in seinem Wohnzimmer in Oppenheim, tief im Württembergischen, auf dem Besitz der Familie seiner Frau, die mit ihm seit 1956 verheiratet ist. Als junger Offizier verpflichtete sich 1956 für den Dienst in der Truppe ist der 90-jährige Generalmajor a.D. 1960 auch dem BundeswehrVerband beigetreten. Auch aus Überzeugung. Am 20. Juli 1944 war er mit seiner hochschwangeren Mutter, Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg, seinen zwei jüngeren Brüdern und seiner Schwester im Haus der Großeltern in Bamberg. „Ich hatte gerade die Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium gemacht. Am 21. Juli wurde das Attentat öffentlich. Da habe ich das im Radio gehört. Ich wollte von den Erwachsenen, also meiner Großmutter, meiner Mutter, dem Bruder meiner Großmutter, Nikolaus Graf von Üxküll-Gyllenband, mehr dazu erfahren, aber ich habe nur ausweichende Antworten bekommen“, erinnert sich Berthold Maria Schenk Graf von Stauffenberg. Am nächsten Tag, so sagt er, habe die Mutter Nina ihn und seine Brüder zur Seite genommen und gesagt: „Es war der Papi.“

Berthold Maria Schenk Graf von Stauffenberg im Wohnzimmer des Hauses, das er mit seiner Ehefrau Mechthild Schenk Gräfin von Stauffenberg, geb. Gräfin von Bentzel-Sturmfeder-Horneck, bewohnt. Die Büste seines Vaters und Familienfotos aus seiner Kindheit sind die bleibende Erinnerung an die mutige Tat seines Vaters, Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Foto: DBwV/Frank Jungbluth

Berthold Maria Schenk Graf von Stauffenberg im Wohnzimmer des Hauses, das er mit seiner Ehefrau Mechthild Schenk Gräfin von Stauffenberg, geb. Gräfin von Bentzel-Sturmfeder-Horneck, bewohnt. Die Büste seines Vaters und Familienfotos aus seiner Kindheit sind die bleibende Erinnerung an die mutige Tat seines Vaters, Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Foto: DBwV/Frank Jungbluth

Nachts wurde Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg von der Geheimen Staatspolizei abgeholt und ins Konzentrationslager Ravensbrück gebracht. Auch die Großmutter und den Großonkel verschleppten die Nazis. Der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, wollte Blutrache, wie es in der irren Diktion der Nazis hieß. Zunächst aber kamen Berthold von Stauffenberg und seine Geschwister in Sippenhaft, wie es damals hieß. Ein Kinderheim bei Bad Sachsa im Harz wurde ihre Unterkunft. Sie mussten ihren Nachnamen in „Meister” ändern. „Wir hatten natürlich zu keinem Außenstehenden Kontakt. Wir wurden da aufbewahrt, im Prinzip kümmerte sich niemand um uns, man wartete sozusagen auf Befehle. Wir gingen nicht zur Schule, besuchten keinen Gottesdienst. Wir hatten auch kein Radio und keine Zeitung. Ich las Zeitungen, seit ich acht Jahre alt war. Also wusste ich nicht, was in der Welt passierte“, beschreibt Berthold von Stauffenberg die Lage.

Im Frühjahr 1945 rückten US-amerikanische Truppen in den Harz vor. Die Nazis wollen die Kinder des mutigen Attentäters noch ins Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar verschleppen, dort hätte man sie wahrscheinlich ermordet, aber ein Bombenangriff nahe Nordhausen vereitelt den Plan. Zurück im Heim in Bad Sachsa erwartet die Kinder von Claus Schenk Graf von Stauffenberg das Ende des Krieges. „Es gab eine Schießerei in einem Wald gegenüber, Jagdbomber griffen an, dann sahen wir Soldaten mit geschwärzten Gesichtern, US-Soldaten. Das war unsere Befreiung.“ Das war der 14. April 1945.

Der von den Amerikanern eingesetzte neue Bürgermeister, ein alter Sozialdemokrat, erscheint einige Tage später im Kinderheim und sagt den Kindern: „Nun seid ihr frei.“ Ihre Mutter haben die Stauffenberg-Kinder zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gesehen, sie haben auch nichts gehört, auch nach dem 8. Mai, dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa, gibt es keine Nachricht. Die Kommunikation im Reich ist zerstört, Telefonate sind nicht möglich, die Post wird kaum zugestellt.

Anfang Juli 1945 findet die Familie wieder zusammen. Die Großtante Alexandrine Gräfin von Üxküll-Gyllenband sorgt dafür, dass die Kinder abgeholt werden. Es ist fast ein Jahr vergangen, dass die vier Geschwister ihre Mutter gesehen oder eine Nachricht von ihr empfangen haben. Nach dem Krieg holt Berthold Maria Schenk Graf von Stauffenberg sein Abitur nach, er erlebt einen Austausch in Schottland, 1953 schreibt er sein Abitur und sendet kurz danach eine Anfrage an das sogenannte Amt Blank, in dem die Gründung der Bundeswehr vorbereitet wird. 1950 hatten sich ehemalige Offiziere der Wehrmacht und der Kriegsmarine im Kloster Himmerod getroffen, um Grundsätze für die Basis einer neuen bundesdeutschen Armee zu formulieren. Kurze Zeit vorher hatte das kommunistische Nordkorea den Bruderstaat im Süden überfallen, vor allem die USA wollten nun, dass die gerade gegründete Bundesrepublik ihren Beitrag für die Landes- und Bündnisverteidigung der NATO leisten möge. Das Amt Blank ist damals die Dienststelle des Beauftragten von Bundeskanzler Konrad Adenauer. Sie ist zuständig „für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen”. Im November 1955 antwortet man Stauffenberg. Am 2. Mai 1956 rückt er als Offizieranwärter ein. Zwölf Jahre, nachdem sein Vater versucht hat, Hitler zu töten.

Berthold von Stauffenberg beginnt seine Grundausbildung in Bremen-Grohn in der Roland-Kaserne. Mit neun weiteren Kameraden auf der Stube. Dort war auch schon der spätere Bundesverteidigungsminister und Bundeskanzler Helmut Schmidt als Flak-Offizier ausgebildet worden. Der junge Offizieranwärter aus Lautlingen in Württemberg trägt einen großen Namen. 1954 enthüllt Berthold von Stauffenberg im früheren Bendlerblock, dem heutigen Verteidigungsministerium, Standort Berlin, eine Skulptur zum 10. Jahrestag des Attentats auf Hitler. Da ist der Sohn des Mannes, der den Mut hatte, einen Sprengsatz zu zünden, 19 Jahre alt. Er spricht immer wieder zum Gedenken an den Widerstand. Zuletzt 2014, als der 70. Jahrestag begangen wird. Auch dieses Jahr ist er eingeladen. Ob er sprechen soll, weiß er nicht. Man hat sich nicht gemeldet bisher.

Claus Schenk Graf von Stauffenberg ist schwerst verwundet, als er im Nebenzimmer eines Gebäudes am 20. Juli 1944 den Sprengsatz mit einem britischen Bleistiftzünder scharf macht. Er hat noch einen zweiten in seiner Aktentasche, aber die Zeit reicht nicht, diesen auch scharf zu machen, also nimmt er ihn heraus und wirft den Sprengstoff später weg. „Ich habe in meiner Dienstzeit auch einen Sprengberechtigungsschein gemacht“, sagt sein Sohn heute. „Ich habe mich oft gefragt, warum mein Vater den zweiten Sprengsatz nicht in der Tasche gelassen hat, der wäre in Folge der ersten Detonation sicher auch explodiert, Zündübertragung nennt man das. Vielleicht hätte es gereicht, um Hitler zu töten.“

Eine Gedenktafel in Form eines aufgeschlagenen Buchs erinnert am Ort des Attentats, der Kartenbaracke des ehemaligen Führerhauptquartiers, in deutscher und polnischer Sprache die Tat Stauffenbergs am 20. Juli 1944. Die "Wolfsschanze" überstand zwar den Krieg, wurde später aber gesprengt. Foto: picture alliance/Andreas Keuchel
Eine Gedenktafel in Form eines aufgeschlagenen Buchs erinnert am Ort des Attentats, der Kartenbaracke des ehemaligen Führerhauptquartiers, in deutscher und polnischer Sprache an die Tat Stauffenbergs vom 20. Juli 1944. Die "Wolfsschanze" überstand zwar den Krieg, wurde später aber gesprengt. Foto: picture alliance/Andreas Keuchel

Was sich viele fragen, die zum 80. Jahrestag des Bombenanschlags auf Hitler an die Tat erinnern: Warum wählte man ausgerechnet einen Schwerstverwundeten aus, den Anschlag zu verüben? Claus Schenk Graf von Stauffenberg hatte bei einem Angriff auf seine Einheit des Afrika-Korps 1943 das linke Auge, die rechte Hand und zwei Finger der linken Hand verloren. „Mein Vater wollte nach der Verwundung weiter dienen, er wäre eigentlich dienstuntauglich gewesen. Warum er das Attentat verübt hat? Weil kein anderer den Mut hatte, die Bombe zu zünden“, sagt sein Sohn. Stauffenberg war da Oberst und Chef des Stabes des Ersatzheeres, eingesetzt im Allgemeinen Heeresamt in Berlin. Berthold von Stauffenberg, die Mutter Nina, die Geschwister, leben erst in Lautlingen, dann in Bamberg, sie sehen den Vater kaum. Wenige Tage vor dem 20. Juli 1944 spürt Stauffenbergs Ehefrau Nina, dass etwas Wichtiges passieren wird. Claus Schenk Graf von Stauffenberg erzählt nichts vom geplanten Attentat, aber seine Frau spricht ihn darauf an, „ob er jetzt Verschwörer spiele”, wie sich sein Sohn Berthold noch heute erinnert. „Eigentlich“, sagt er, „war das eine verrückte Idee. Mein Vater war der wichtigste Mann in Berlin für den geplanten Umsturz. Ausgerechnet der fliegt nach Ostpreußen und wieder zurück. Das hätte vielleicht funktioniert, aber es war sehr risikoreich“.

Während Stauffenberg aus Rastenburg und dem Führerhauptquartier in den Wäldern Ostpreußens zurück nach Berlin eilt, lösen die Mitverschwörer Walküre nicht aus. Wertvolle Zeit geht verloren, denn der Plan sieht vor, dass Nazi-Größen wie Goebbels und Göring fest- und die Wehrkreise übernommen werden, der Rundfunk besetzt wird. Aber erst einmal passiert nichts.

Berthold Maria Schenk Graf von Stauffenberg war bis zu seiner Pensionierung 1994 Offizier der Bundeswehr, zuletzt als Generalmajor im Dienst. Als sein Vater die Bombe gegen Hitler zündete, war er zehn Jahre alt. „Es war nicht meine Entscheidung. Ich musste es akzeptieren und weiterleben”, sagte seine Mutter Nina nach dem Attentat. Foto: DBwV/Frank Jungbluth

Berthold Maria Schenk Graf von Stauffenberg war bis zu seiner Pensionierung 1994 Offizier der Bundeswehr, zuletzt als Generalmajor im Dienst. Als sein Vater die Bombe gegen Hitler zündete, war er zehn Jahre alt. „Es war nicht meine Entscheidung. Ich musste es akzeptieren und weiterleben”, sagte seine Mutter Nina nach dem Attentat. Foto: DBwV/Frank Jungbluth

Berthold von Stauffenberg ist 1993 zum ersten Mal in Rastenburg, das im polnischen Teil Ostpreußens liegt. Die Bunker der Wolfsschanze sind nach dem Krieg gesprengt worden, aber er wird eingeladen, damals ist er General in der Bundeswehr und soll eine Gedenktafel für den Widerstand und zur Erinnerung an seinen Vater, enthüllen. Es ist vier Jahre nach dem Ende des Kommunismus in Polen, das Land ist demokratisch, Ministerpräsident ist Waldemar Pawlak. Stauffenbergs Brüder begleiten ihn. Die polnische Armee stellt eine Delegation und ein Historiker erzählt ihm, dass man in den Jahrzehnten der kommunistischen Diktatur nichts gewusst habe vom deutschen Widerstand, von Stauffenberg, von den Männern des 20. Juli und von der Bombe, die Hitler töten sollte.

1994 wurde Berthold Maria Schenk Graf von Stauffenberg pensioniert. Er war der letzte Befehlshaber des Territorialkommandos Süd. 2014 hält er im Bendlerblock die Festrede zum 70. Jahrestag des Attentats. Auch in diesem Jahr ist er eingeladen. Am Abend vor dem Jahrestag lädt der Regierende Bürgermeister ins Rote Rathaus, am 20. Juli wird ein Gottesdienst in Plötzensee gefeiert. Der Ort, an dem viele Männer des 20. Juli hingerichtet wurden, nach Schauprozessen vor dem sogenannten Volksgerichtshof. Die Nazis ließen die Männer an Fleischerhaken aufhängen.

In der Gedenkstätte Deutscher Widerstand wird an die ermordeten Verschwörer des 20. Juli 1944 erinnert. Foto: picture alliance/dpa/Jörg Carstensen

In der Gedenkstätte Deutscher Widerstand wird an die ermordeten Verschwörer des 20. Juli 1944 erinnert. Foto: picture alliance/dpa/Jörg Carstensen

Was sagt uns der deutsche Widerstand heute? „Es ging meinem Vater damals um die Wiederherstellung der Majestät des Rechts, ein Unrechtsstaat sollte beseitigt werden. Und wir dürfen nicht zulassen, dass so etwas, so ein Regime irgendwann wieder möglich wird. „Die Frage, ob sein Vater ein Held für ihn sei, beantwortet Berthold von Stauffenberg schnell. „Ja, selbstverständlich. Ich weiß nicht, ob ich den Mut gehabt hätte. Zumal mein Vater spätestens nach der Ankunft in Berlin am Nachmittag des 20. Juli wusste, dass die Dinge nicht gut laufen und es wahrscheinlich nicht zum erfolgreichen Umsturz kommen würde.“

„Denke immer an die Kinder“, hat Claus Schenk Graf Stauffenberg kurz vor dem Attentat zu seiner Frau Nina gesagt. Da war die junge Gräfin mit dem fünften Kind schwanger. Als die Gestapo sie am 22. Juli 1944 verhaftete und ins Konzentrationslager Ravensbrück verschleppte, musste sie nicht nur Sippenhaft ertragen, sondern auch Blutrache fürchten. „Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied“, kündigte der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, am 3. August 1944 in einer Rede an. Die Gräfin bringt ihre Tochter Konstanze in Haft zur Welt. Die Familie hat Glück, dass die Nazis keine Blutrache nehmen. „Es war nicht meine Entscheidung. Ich musste es akzeptieren und weiterleben“, hat sie nach dem Krieg ihre Lage damals beschrieben. Sie starb am 2. April 2006 in ihrer Heimat nahe Bamberg.

Video der Bundeswehr zum 75. Jahrestag des Attentats auf Hitler.